Langfristige Geldanlage: Lohnt sich das Investment in Gold?
Ob als Barren oder in Form von Münzen – Edelmetalle und besonders Gold als Anlageform erfreuten sich schon immer großer Beliebtheit, vor allem in Zeiten hoher Inflation. Aber ist das Investment in Gold heutzutage noch zeitgemäß? Wie groß sollte der Vermögensanteil sein und mit welchen Renditen ist zu rechnen?
Gerne werden Edelmetalle in Form von Barren und Münzen als sicherer Hafen gegen die Inflation angepriesen. Die Argumente dafür leuchten ein: Sie sind eine knappe Ressource, endlos wiederverwertbar und haben sich seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel bewährt. Gerade Gold gilt als Schutz bei Finanz- und Wirtschaftskrisen. So war seit 2008 in Folge der Finanzkrise die Nachfrage kontinuierlich gestiegen. Zu einem Einbruch kam es dann im Jahr 2013 aufgrund einer kurzfristigen, spekulativen Verkaufswelle und auch jetzt noch leidet das Edelmetall unter sinkenden Preisen.
Gold: sicher und beständig
Wie rentabel ist es also, in Gold zu investieren? Das hängt von dem ab, was man sich daraus erhofft. Klar ist, dass man nicht unbedingt mit hohen Renditen rechnen kann, weil in der vergangenen Zeit der Gold Wert weniger gewachsen ist als Aktien. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Goldpreis durch die Nachfrage gesteuert wird und keine innere Wertentwicklung stattgefunden hat.
Auf der anderen Seite ist der Sachwert von Gold in Form von Barren und Münzen relativ stabil – wer also einen Währungscrash oder den Verlust seiner weiteren Anlagen befürchtet, sollte kleine Anteile seines Kapitals in physisches Gold (Barren und Münzen) umwandeln. Das liegt daran, dass die Ressource Gold weltweit begrenzt ist – erhöht sich also die Nachfrage, steigt auch der Preis.
Hohe Preise in Krisenzeiten
Betrachtet man die vergangenen 40 Jahre, zeigt sich, dass der Goldkurs teilweise heftigen Schwankungen unterliegt. Die höchsten Preise gab es zwischen 1979 und 1983 (850 Dollar je Feinunze) und ab 2010 1.800 Dollar je Feinunze – wobei eine Feinunze 31,1 Gramm Gold darstellt. Im Jahr 2013 brach der Goldpreis jedoch nach einem mehr als 10 Jahre andauernden Anstieg um ein Drittel seines Wertes ein. Auch andere Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium gingen auf Talfahrt.
Betrachtet man aktuell den Goldpreis-Chart, fällt auf, dass der Wert des Edelmetalls zwischen Mai und Dezember 2015 entweder sank oder starken Schwankungen unterlag. Seit Januar 2016 ist laut aktuellem Chart (Stand Mai 2016) der Goldpreis wieder leicht im Aufwärtstrend.
Eignet sich Gold zur Risikostreuung?
Der Goldpreis-Chart zeigt, dass kurzfristige Preissteigerungen also möglich sind, was aber nicht bedeutet, dass Gold auch Ertrag reichere Renditen als Aktien liefert. In Edelmetalle sollte lediglich ein kleiner Betrag des Investitionskapitals angelegt werden. Denn sie bieten keine Zinsen oder Dividenden; langfristige Gewinne macht man also nur wenn der Kurs des Edelmetalls bzw. der Goldpreis steigt. Anders sieht es übrigens bei Goldaktien und -fonds aus: Diese unterliegen erfahrungsgemäß starken Kursschwankungen und gelten daher als hochspekulativ. Daher sollte der Handel mit Goldaktien ausschließlich Profis überlassen werden.
Wenn sich Gold als Einzelinvestment nicht lohnt – wie hoch sollte dann der Anteil im Anlage-Portfolio sein? Experten empfehlen, zehn bis 25 Prozent des Vermögens zu halten. Die Spannbreite ist deshalb so groß, weil sich besonders bei der Menge des Anlagebetrags die Experten uneinig sind. Tatsache ist, dass bei der Geldanlage im Allgemeinen grundsätzlich eine Streuung des Anlagekapitals sinnvoll ist, auch Diversifikation genannt.
Zum Artikel: Geldanlagen im Vergleich
Fehler, die man beim Gold-Investment vermeiden kann
Wer sich Gold erwerben möchte sollte,
- es am besten regelmäßig und unabhängig vom Kurs kaufen. So ergibt sich ein gemittelter Durchschnittspreis, der Kursschwankungen ausgleicht
- es nur bei renommierten Edelmetallhändlern oder Banken kaufen
- die Anlage den persönlichen Einkommensverhältnissen anpassen – Münzen eignen sich z.B. besser, wenn man auch mal kurzfristig auf Grund finanzieller Engpässe einen Teil des Goldes auflösen möchte
- wissen, dass beim Goldkauf das sogenannte Aufgeld hinzukommt. Das sind bei einem Ein-Gramm-Barren rund 15 bis 20 Prozent und bei einem 100-Gramm-Barren dagegen nur etwa zwei Prozent
- beachten, dass Schmuck als Goldanlage eher ungeeignet ist, da man beim Verkauf mit großen Abschlägen rechnen muss
- Gold als eine gute Rücklage für Krisenzeiten sehen. Gerade zu Zeiten der Deflation konnten Goldanleger hohe Renditen erzielen.
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