Geld sicher und gewinnbringend anlegen

Wer eine bestimmte Menge an Kapital gewinnbringend anlegen möchte, gibt sein Geld einer Bank oder einem Unternehmen. In der Regel erwartet der Geldgeber, sein eingebrachtes Kapital mit Gewinn zurückzuerhalten. Dabei sind die Dauer der Geldanlage sowie die Kreditwürdigkeit des Kapitalnehmers besonders wichtig.

Laufzeit der Geldanlage

Kurzfristige Anlagen haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr. Aber was sind die Gründe dafür, sein Kapital so kurzzeitig anzulegen? Die Antwort liegt auf der Hand: Das Geld wird schlichtweg in naher Zukunft für etwas anderes gebraucht. Weitere Motive können die Überbrückung eines Tiefs an der Börse sein oder die kurzfristige Kapitalanlage ist Teil der Portfoliostrategie, die eine Streuung des angelegten Kapitals zum Ziel hat.

Im Fall der mittelfristigen (1-5 Jahre) und langfristigen (5 Jahre oder länger) Geldanlagen benötigt der Investor sein eingesetztes Kapital in der nächsten Zeit nicht. Als Gegenleistung werden ihm regelmäßige Renditen ausbezahlt – alternativ einigt man sich auf eine hohe Ausschüttung am Laufzeitende. Gerade langfristige Anlagen sind schwerer zu kalkulieren – zur eigenen Sicherheit fordert der Kapitalgeber daher oftmals auch einen höheren Zins.

Kreditwürdigkeit des Geldnehmers

Ausschlaggebend für den Anleger ist die Bonität des Geldnehmers: Sie wirkt sich auf sein Ausfallrisiko aus und beeinflusst daher die Zinshöhe. Bei hoher Bonität sind die Zinsen niedrig. Ist die Kreditwürdigkeit des Geldnehmers hingegen schlecht, muss er höhere Zinsen zahlen.

Das magische Dreieck der Geldanlage

Rendite, Sicherheit bzw. Risiko und Liquidität sind die wesentlichen Elemente einer Geldanlage. Für höhere Rendite muss in der Regel auch ein höheres Risiko in Kauf genommen werden. Die Verfügbarkeit des Kapitals steht damit im Kontrast zum Profit. Wer jederzeit an sein Geld kommen möchte, hat einen niedrigeren Gewinn, als wenn er es längerfristig fest anlegt. Im Normalfall mischt jeder Anleger die verschiedenen Anlageformen, sodass er kurzfristige, mittelfristige und langfristige Geldanlagen besitzt. In den letzten Jahren haben sich die Anlageprioritäten aufgrund der EU-Währungskrise verschoben.

Während früher die im Vordergrund stand, möglichst hohe Rendite zu erzielen, ist heute wichtiger, das Kapital zu erhalten. Das heißt: mehr Sicherheit und Verfügbarkeit haben Vorrang vor hohem Gewinn. Erst im vergangenen Jahr berichtete die Welt, dass viele mittelständische Unternehmen ihr überschüssiges Geld lieber auf Tages- oder Festgeldkonten parken, anstatt sie mutig zu investieren. Und das ist aus Sicht der Unternehmer auch nachvollziehbar: Ergeben sich Änderungen im Geschäftsumfeld, können sie so finanziell schnell reagieren. Mit den Zinsen sieht es in dieser Anlageform jedoch äußerst mau aus: Tägliche und selbst zwölfmonatige Festgelder verzinsen die Banken durchschnittlich mit weniger als 0,5 Prozent. Der Grund für die Zurückhaltung der Mittelständler: die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Benötigt man einen Kredit, ist das extrem niedrige Zinsniveau zwar sehr gut, bei der Geldanlage schlägt es jedoch ins Gegenteil um: anständige Renditen? Fehlanzeige.

Was ist eine gute Anlagestrategie?

Das investierte Vermögen zu erhalten und zu vermehren ist das Ziel einer Kapitalanlage. Dabei müssen die Investoren den Balanceakt zwischen großem Profit und möglichst geringem Risiko meistern. Am besten profitieren sie von dem Zinseszinseffekt, wenn sie das Geld möglichst lange arbeiten lassen. Allerdings begehen viele Anleger den Fehler, ihre Geldanlage zu vergessen. Grundsätzlich gilt jedoch: Das Geld soll sich selbstständig vermehren, darf aber nicht vernachlässigt werden.

Ziele definieren

Zunächst muss man sich klar vor Augen halten, welches Ziel man verfolgt, denn das ist wichtig für die Wahl, in welche Anlageklassen und Finanzprodukte man investieren sollte. Um die Anlagelaufzeit festzulegen, sollte sich der Kapitalgeber also ein paar grundsätzliche Fragen über sein Anlagemotiv stellen: Soll das Geld beispielsweise nur kurzfristig geparkt werden, bevor man im nächsten Jahr das neue Haus kauft? Oder ist es für die Absicherung im Alter gedacht, falls man zum Pflegefall wird? Möchte man seine Rente damit aufstocken oder die Ausbildung seiner Kinder finanzieren? Oder soll es ganz einfach eine Rücklage für schwierige Zeiten sein?

Oder ist es für die Absicherung im Alter gedacht, falls man zum Pflegefall wird? Möchte man seine Rente damit aufstocken oder die Ausbildung seiner Kinder finanzieren? Oder soll es ganz einfach eine Rücklage für schwierige Zeiten sein.

Welcher Geldbetrag soll angelegt werden?

Zuerst geht es darum, den Geldbetrag festzulegen, den man investieren möchte. Denn die Summe des Anlagebetrages ist für die Wahl der geeigneten Anlageform ausschlaggebend. Soll der investierte Betrag komplett oder aufgeteilt angelegt werden? Besteht etwa der Plan, den Einmalbetrag durch kontinuierliches Zurücklegen aufzustocken? Sind regelmäßige Einzahlungen obligatorisch um das Sparziel zu verwirklichen? Es gilt, eine Entscheidung zu treffen, ob einmalig, unregelmäßig oder ständig eingezahlt wird. Dabei sollte man stets beachten, dass man bei fest verzinsten Anlagen während der kompletten Laufzeit kein Zugriff auf sein Geld hat.

Sind Geldanlagen dagegen anfällig für Kursschwankungen müssen sie permanent verfügbar sein, sodass der Anleger diese ausgleichen kann. Mindesteinstiegssummen gelten für Anlageformen wie Festgelder oder Sparbriefe – Maximalanlagesummen werden dagegen seltener festgelegt.

Wie hoch ist die Risikobereitschaft?

Die größte Gefahr für den Investor ist, dass er sein angelegtes Geld komplett verliert. Diese Möglichkeit spiegelt sich im Emittenten- oder Bonitätsrisiko wider. Wertpapiere können durch Preisverlust an den Märkten an Wert verlieren – das nennt man Kurs- oder Kursänderungsrisiko. Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass wegen Schwierigkeiten bei der Zahlungsfähigkeit oder wegen fehlender marktgerechter Preise der Anlagebetrag nicht ausgezahlt werden kann. Das Inflationsrisiko kann durch die Geldentwertung auftreten und beschreibt das Risiko, dass das Kapital des Anlegers am Ende weniger Kaufkraft besitzt. Die Kosten verringern den Anlagebetrag bzw. das Anlageergebnis deutlich. Riskant ist es für Anleger, wenn sie ihre Wertpapiere auf Kredit kaufen, denn dadurch können sie sogar größere Verluste machen als ihren Kapitaleinsatz. Für die unterschiedlichen Typen von Finanzinstrumenten gibt es charakteristische Risiken. Deshalb spielt Risikoverminderung eine wichtige Rolle.

Privatpersonen und Unternehmer wünschen sich daher eine Geldanlage, die höchstmögliche Sicherheit und eine außergewöhnliche Rendite bietet – sowie zu jeder Zeit ohne Verluste verfügbar ist. Eine solche Anlage gibt es leider nicht. Daher sollte sich jeder Geldanleger vorher überlegen, wie seine Einstellung zum Anlagerisiko ist. Neben der persönlichen Risikobereitschaft, die vor allem durch Erfahrungen und dem Charakter beeinflusst wird, spielen vor allem die Vermögensverhältnisse dabei eine große Rolle. Die grundlegende Frage ist nämlich nicht nur, wie viel Risiko man tragen möchte, sondern auch kann.

Am meisten Sicherheit bietet eine Anlage, wenn man die Risiken streut. Natürlich ist ein durchdachtes Anlagenkonzept auch mit wesentlich mehr Aufwand verbunden, aber auf längere Sicht hin ist es der beste Kompromiss, wenn man alle Punkte im magischen Dreieck ausgleichend berücksichtigt. Im besten Fall werden die Geldanlagen über die verschiedenen Laufzeiten sowie Anlage- und Risikoklassen aufgeteilt. Dabei sollten die Anlageinstrumente so gestreut sein, dass sie sich in verschiedenen Marktphasen nicht auf die gleich Art und Weise entwickeln.

Geldanlage bei Banken und Versicherungen

Banken und Versicherungen sind im Finanzsektor die größten Anbieter von Geldanlagen – sie verdienen damit den größten Teil ihres Profits. Zwar sind Bankeinlagen und kapitalbildende Versicherungen sehr sicher, trotzdem sollte jeder Kunde die Interessenkonflikte kennen, die sich bei einer Bank- oder Versicherungsberatung auftun. Problematisch ist der Niedrigzins, dadurch gibt es seit einigen Jahren kaum Rendite bei Tagesgeld, Festgeld und Co. Beispiel Tagesgeld: Auch bei den Topangeboten bekommen Kunden zurzeit nur knapp über einen Prozent Zinsen – bei einigen Banken liegt der Bereich sogar zwischen 0,0 und 0,1 Prozent. Im Internet finden sich verschiedene Online-Portale, die ausrechnen, wie viel die gewünschte Geldanlage abwirft. Ein Beispiel dafür ist die Plattform meinegeldanlage.com: Mit Hilfe eines simplen Online-Rechners können Interessierte schnell und unkompliziert sehen, welche Rendite sie von einem Finanzprodukt erwarten können. Dabei gibt man in den Rechner lediglich den Anlagebetrag, seine Risikobereitschaft und die gewünschte Verfügbarkeit des Geldes ein.

Das angelegte Geld verliert monatlich an Wert. Der Grund dafür ist nicht die Inflation, denn die ist seit einigen Jahren gering. Das Problem ist, dass die Preissteigerungsraten über den durchschnittlichen Sparzinsen liegen – hier spricht man bereits von einem negativen Zins.

Das Angebot an Bank- und Versicherungsprodukten ist breit gefächert. Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie Sparkonten gehören nichtsdestotrotz zur sichersten Form der Kapitalanlageprodukte der Banken.

Einlagensicherung begrenzt das Risiko

Das liegt an der gesetzlichen Einlagensicherung. Wenn eine Bank pleitegeht, sind 100.000 Euro pro Kreditinstitut und Anleger abgesichert. Die Zinshöhe ist bei dieser Anlageform bei den verschiedenen Geldinstituten sehr unterschiedlich.

Empfehlenswert ist es, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, indem man regelmäßig kontrolliert, ob die Zinsen der eigenen Bank zu den Topangeboten zählen. Anderenfalls können Sparer einen Wechsel des Kreditinstitutes in Betracht ziehen. Die Stiftung Warentest bietet geeignete Übersichten an. Wem das ständige Bankwechseln zu anstrengend ist, der kann sich auch für ein Kreditinstitut entscheiden, das in der Vergangenheit durch dauerhaft gute Bedingungen aufgefallen ist. Die entsprechenden Anbieter sind, in den Tabellen von der Stiftung Warentest, wie auch online bei Vergleichsportalen, extra hervorgehoben.

Ein Bausparvertrag gehört ebenso zu den Formen der Geldanlage mit geringem Risiko. Er eignet sich am ehesten für Personen, die in Zukunft ein Immobilien Investment planen. Bausparer sichern sich ein Anrecht auf ein Darlehen der Bausparkasse, das zu äußerst guten Bedingungen angeboten wird. Sparer zahlen circa die Hälfte auf den Vertrag ein, der Restbetrag bis zur Bausparsumme besteht aus dem Darlehen. Die Laufzeit beträgt in der Regel sieben bis zehn Jahre.

Während Banksparpakete vor allem darauf abzielen, überschüssiges Kapital zinsbringend anzulegen, dienen Versicherungsprodukte eher zum Vorsorgen oder Absichern. Beispiele hierfür sind etwa Lebensversicherung, private Rentenversicherung oder Direktversicherung. Bei letzterer handelt es sich um eine Art Lebens- oder Rentenversicherung, die sich besonders dann lohnt, wenn der Arbeitgeber einen Teil der Beträge übernimmt. Bei einem Arbeitsgeberwechsel kann der Vertrag übertragen werden oder man kann ich alternativ auch selbst fortführen.

Geld in Investmentfonds anlegen

Es gibt zwei Kategorien von Investmentfonds: offene und geschlossene. Sie sind eine Mischung aus Anlageobjekten eines oder mehrerer Kapitalmärkte und eignen sich für auf Sicherheit bedachte als auch für risikobereite Investoren. Die Mehrheit der Fonds, die für Privatpersonen aufgelegt wurden, sind offene Investmentfonds.

Hier investiert der Anleger sein Kapital in unterschiedliche Fonds wie beispielsweise Aktien-, Immobilien- oder Dachfonds. Dabei kauft er Anteile am Fondsvermögen und kann jederzeit über sein Kapital bestimmen, weil täglich die Börsenpreise ermittelt werden. Offene Investmentfonds zählen zu den risikoärmsten Wertpapieranlagen. Das liegt daran, dass die Anteile als Sondervermögen gelten. Dadurch sind im Falle einer Insolvenz der Gesellschaft die Anteilseigner davon nicht betroffen.

Geschlossene Fonds dienen der Finanzierung von spezifischen Objekten oder Großprojekten. Anleger können beispielsweise in Grundstücke, Verkehrsmittel oder Umweltprojekte investieren. Diese Geldanlange ist langfristig und der Zeitraum beträgt oft ein Jahrzehnt oder länger, vorher kann der Anleger in der Regel nicht über sein Geld verfügen. Die Investition in diese Art von Fonds ist vergleichbar mit einer Beteiligung an einem Unternehmen und gilt deshalb als besonders risikoreich. Neben der Gefahr, seinen kompletten Kapitaleinsatz zu verlieren, ist es zudem nicht ausgeschlossen, dass die beteiligten Geldgeber zusätzliche finanzielle Mittel zu Verfügung stellen müssen.

Börsengeschäfte

Als Aktionär ist man Gesellschafter der Firma. Man investiert in Güter, die dem Unternehmen gehören. An der Börse eröffnen Aktien hohe Renditechancen, setzen aber voraus, dass man sich in der Sparte gut auskennt bzw. informiert hat: So ist es beispielweise wichtig, einige Kenntnisse über die Anlageregeln zu kennen und dass sich der Investor mit den Unternehmenskennzahlen auseinander gesetzt hat. Langfristig sind dann Renditen in Höhe von fünf bis acht Prozent möglich.

Bei der Aktieninvestition entscheidet der Anleger normalerweise selbst, welche Werte er kauft. Entscheidet er sich für Aktienanteile zu einem niedrigen Kurs, hat er exzellente Gewinnaussichten. Investoren profitieren von Kursgewinnen, Dividenden und Bezugsrechtserlösen. Es ist nicht ratsam hohe Summe in nur einen oder wenige Einzelwerte anzulegen, da Aktienkurse stark schwanken. Und das Risiko ist nicht zu unterschätzen: Ein Aktionär ist Mitinhaber der Firma, in die er Geld anlegt. Geht dieses Unternehmen insolvent, verliert er sein investiertes Kapital.

Immobilien als Kapitalanlage

Der Erwerb von Immobilien ist für Anleger, die nach sicheren Geldanlagen suchen, eine gute Gelegenheit, langfristig stabile Erträge zu erwirtschaften. Sie können ein Eigenheim oder eine Wohnung kaufen, um diese selbst zu nutzen und im Alter mietfrei zu wohnen. Genauso kann der Erwerb von Häusern, Grundstücken oder Eigentumswohnungen zur Vermietung oder Verpachtung als Renditeobjekt dienen. Gerade in gefragten Wohnbezirken ist es in der Regel unkompliziert, ein Wohnobjekt zu vermieten und es unter vertraglichem Vorbehalt der Kündigung wegen Eigenbedarf dann zu gegebener Zeit selbst zu nutzen.

Edelmetalle als sichere Geldanlage?

Besonders beliebt sind Gold, Silber und Platin in Form von Barren und Münzen, da sie als sicher gegen die Inflation gelten. Doch auch hier sollten Anleger Vorsicht walten lassen. Edelmetalle sind eine risikoreiche Geldanlage. Nur wenn ihr Kurs steigt, machen die Anleger Gewinn. Nachdem der Goldkurs über zehn Jahre lang anscheinend unausweichlich anstieg, kam 2013 die Ernüchterung: Der Kurs brach ein und Gold verlor ein Drittel seines Wertes.

Betrachtet man aktuell den Goldpreis-Chart , fällt auf, dass der Wert des Edelmetalls zwischen Mai und Dezember 2015 entweder sank oder starken Schwankungen unterlag. Seit Januar 2016 ist laut aktuellem Chart (Stand Mai 2016) der Goldpreis wieder im Aufwärtstrend. Aufgrund des hohen Risikofaktors sollten Anleger nur eine geringe Summe investieren.

Crowdfunding als alternative Finanzanlage

Immer mehr Menschen und Unternehmen nutzen die Möglichkeit, über die Schwarmfinanzierung in Unternehmen zu investieren oder einzelne Projekte zu finanzieren. Um sein Geld gewinnbringend anzulegen, eignen sich vor allem die beiden Modelle Crowdlending und Crowdinvesting. Im Crowdinvesting (Equity-based Crowdfunding) erhält der Anleger eine Beteiligung an zukünftigen Gewinnen des finanzierten Projekts oder, wenn das Investment mit Wertpapieranlagen verbunden ist, Anteile oder Schuldinstrumente. Somit spekuliert der Investor auf eine finanzielle Rendite. Crowdlending (Kreditbasiertes / Lending-based Crowdfunding) hingegen verspricht seinen Unterstützern, dass ihnen der Betrag mit oder ohne Zinsen zurückgezahlt wird.

In beiden Fällen geht es darum, dass die Crowd (also der Schwarm) über Online-Kreditmarktplätze viele kleine Beträge investiert – meist in Projekte, Unternehmen oder Start-up Investments. Während beim Crowdfunding dabei die nicht-monetäre Gegenleistung im Vordergrund steht (wie beispielsweise die Nennung des Namens im Abspann eines mitfinanzierten Films oder persönliche Gegenstände des Künstlers), zielt das Crowdlending auf den Gewinn in Form von Geld ab. Das heißt, dass die Investoren zu Anteilseignern werden und ihren Anlagebetrag meistens zuzüglich Zinsen (Fremdkapital) zurückbekommen. Achtung: Crowdlending sollte nicht mit Crowdinvesting verwechselt werden: Bei letzterem profitieren die Kleininvestoren, in dem sie Anteile an zukünftigen Gewinnen erhalten.

Transparenz für alle Beteiligten

Das eigene Crowdinvest, also die Geldanlage im Rahmen einer Crowd, bietet dem Investor die Chance, je nach Art des Projektes, sein Geld sicher und transparent in Unternehmen zu investieren – und zwar online. In der Regel erstellt jede Crowdinvesting-Plattform im Internet einzelne, übersichtliche Projekt Seiten zusammen, auf denen sofort ersichtlich ist, welches Unternehmen auf der Suche nach Investoren ist, wer sich hinter der Firma verbirgt, was im Detail das beworbene Projekt umfasst und um welche Art der Investition es sich handelt (Crowdinvesting oder Crowdlending). Schnell und unkompliziert kann so jeder einzelne Investor seinen Teil zur Stärkung des deutschen Rückgrats beitragen.

Direkt und gesetzlich reguliert

In Deutschland ist ein klarer Trend von Crowdfunding erkennbar: Immer mehr Privatinvestoren wollen Unternehmen des deutschen Mittelstandes unmittelbar unterstützen und ihr Vermögen mit ihnen gemeinsam wachsen lassen. Firmen und Anleger können dabei gleichermaßen profitieren: Das Unternehmen erhält mit dieser Form des Crowdinvesting eine solide Alternative zur Bankenfinanzierung, die Anleger haben Zugang zu direkten Investments, die überdurchschnittliche Renditen liefern können und auf dem freien Kapitalmarkt nicht angeboten werden.

Damit diese Form der Kapitalanlage den Investoren die größtmögliche Sicherheit bietet, sind zwei Komponenten wichtig: ein seriöser Vermittlerzwischen Anleger und Unternehmen sowie ein anerkannter Rahmen. Dafür sorgt seit Juli 2015 das Kleinanlegerschutzgesetz. Es ist angelehnt an bestehende Regulierungen aus dem Finanzsektor und erweitert das Vermögensanlagengesetz (VermAnlG). Grundsätzlich sollen Anleger so gut es geht vor Fehlinvestitionen und damit verbundenen Verlust des Geldes bewahrt werden.

Dafür begrenzt der Gesetzgeber zum Beispiel die Anlagesumme für ein Crowdinvesting auf 10.000 Euro und schreibt eine Pflicht zur Veröffentlichung eines Vermögensanlagen-Informationsblattes (VIB) vor. Darin und auch in der Werbung muss im Wortlaut dieser Warnhinweis stehen: „Der Erwerb einer Vermögensanlage ist mit nicht unerheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.” Zudem räumt das Gesetz den Anlegern eine Bedenkzeit ein, indem es die Widerrufsfrist auf 14 Tage festsetzt.

Transparenz durch Investitionsklassen

Crowdinvesting ist ein unmittelbarer Weg der Unternehmensfinanzierung. Während ein Anleger bei Fonds und Aktienpaketen im Einzelnen kaum nachvollziehen kann, in was er da eigentlich investiert und wie hoch das Risiko tatsächlich ist, findet er auf den spezialisierten Online-Funding-Plattformen einfachere Formen der Kapitalanlage. Für zusätzliche Transparenz bei der Unternehmens- und Projektauswahl sorgt zum Beispiel die Einordnung des Investments in Investitionsklassen. Sie ermöglicht die genauere Einschätzung des Ausfallrisikos.

Investitionsklassen geben Auskunft über die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Projektes und damit verbunden über die Zinsspanne. Momentan gibt es keine einheitliche Regulierung zu den Investitionsklassen, daher sollte man bei jeder Plattform prüfen, welche Ausfallwahrscheinlichkeit hinter den einzelnen Klassen steht.

Schufa gibt Auskunft zu Unternehmen

Crowdinvesting-Plattformen erhöhen ihre Seriosität darüber hinaus, indem sie unabhängige Ratings und Informationen von Schufa und Creditreform einbeziehen.

Doch was passiert, wenn der Mindestfinanzierungsbetrag für ein Projekt nicht zusammen kommt? Wird diese sogenannte Funding-Schwelle nicht erreicht, bekommen die Mikroinvestoren ihr Geld wieder – bei den meisten Plattformen unverzinst. Die Regulierung soll dem Schutz der Anleger dienen und wird garantiert nicht verhindern, dass sich Unternehmen und Betriebe zunehmend dieser Form der Finanzierung bedienen.

Bild: Mann zeigt auf steigenden chart fotolia

Fazit: Geld sicher und gewinnbringend anlegen

Wer sich dafür interessiert, einen Teil seines Kapitals gewinnbringend anzulegen, muss dabei vor allem drei wichtige Punkt im Kopf behalten:

  1. Der Anleger sollte sich rechtzeitige über die für ihn interessanten Anlage-Modelle informieren.
  2. Im Idealfall bereitet er sich gründlich vor, indem er beispielsweise mögliche Risiken abklärt und seine Bonität prüft.
  3. Jeder Anleger sollte sich bei unterschiedlichen Anbietern unabhängig beraten lassen.

Gerade bei Privatanlegern ist es gar nicht mal wichtig, dass sie über eine hohe Summe an Geld verfügt. Auch wenn ihm nur wenige finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, bringt ihm eine gründliche, sukzessive Strategie Erfolg. Mit einer Anlagetaktik lassen sich die Elemente in der korrekten Abfolge und passend zum Zielaufbauen. Denn eine allgemeingültige Form der Geldanlage, die für jeden Anleger in jeder Situation passend ist, gibt es nicht.

➤ Zum Artikel: Geldanlagen im Vergleich

Erfolgreiche Geldanlagestrategie

Eines ist sicher: Das Sparbuch ist eine Möglichkeit, sein Erspartes zu behalten – nicht aber ein Weg um sein Kapital zu erhöhen. Gelungene Geldanlage heißt auf lange Sicht, sein Kapital zu erhöhen. Kurzfristige Einflüsse und Ereignisse sollten dabei eher nicht die Anlagetaktik beeinflussen. Wirtschaftliche Krisen, Konjunkturverläufe und politische Entwicklungen wie zum Beispiel Gesetzesänderungen setzen die prinzipielle Geldanlagenstrategie nicht außer Kraft. Allein individuelle Lebensveränderungen sollten zur Änderung der Strategie führen.

Auch sollte man bei der Anlagestrategie unbedingt im Kopf behalten, Risiken möglichst gut zu verteilen, damit unberechenbare Geschehnisse nicht die Altersvorsorge oder ein Sparziel gefährden. Aus diesem Grund sollten Anleger sich nicht nur für unterschiedliche Finanzprodukte entscheiden. Wichtig ist auch, dass sie viele Anlageklassen mit unterschiedlichen Anlagerichtungen sowie verschiedenen Einzelwerten auswählen. Auch was die Laufzeiten der Geldanlage-Modelle anbelangt, sollte man sich möglichst breit aufstellen und nicht nur an einer Möglichkeit festhalten.

Unabhängige Informationen

Möchte der Investor sich nicht selbstständig für eine Geldanlage entscheiden, kann er sich bei unterschiedlichen Kreditinstituten oder Finanzdienstleistern informieren und im Nachhinein dann deren Aussagen vergleichen. Dabei sollte man aber immer im Kopf behalten, dass sowohl Banken als auch Berater an Vermittlungsgebühren verdienen und dementsprechend beraten. Hier lohnt es sich immer Möglichkeiten, Wertentwicklungen, Funktionsweisen und Gewinnversprechen von Produkten genau zu hinterfragen. Unabhängigen Institutionen wie der Verbraucherzentrale oder ein Honorarberater sind deshalb für die Beratung empfehlenswert. Aber auch dieser Rat sollte überdacht und ausreichend geprüft werden. So können Anleger sicher gehen, dass es nicht zu großer Kapitalverluste kommt. Auch im Internet kann man sich erfolgreich über seine Geldanlage informieren: Online können Interessierte Angebote und Tarife vergleichen und so das günstigste heraussuchen.

Individuelle Anlagestrategie wählen

Geldanlageprodukte gibt es für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Das individuelle Kapital muss schrittweise geordnet und aufgebaut werden. Worüber man in jedem Fall auch nachdenken sollte, ist sich eine Rücklage für alle Fälle anzulegen, selbst wenn alle existenzbedrohenden Risiken abgesichert und Schulden getilgt sind. Wenn das erledigt ist, können Investoren sich mit Renditemöglichkeiten beschäftigen, um ihr Vermögen aufzustocken. Wer schon früh damit anfängt, seine persönliche Anlagetaktik mit der nötigen Disziplin umzusetzen, hat gute Chancen auf ein Stück finanzielle Unbeschwertheit

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