Dieter Brummer im Gespräch mit Unternehmerich.de

Dieter Brummer, Betriebsleiter der DR Pellets Südbayern AG, stand Unternehmerich.de für ein Interview Rede und Antwort. Er berichtete dabei, welche Vorteile ein regionales Pelletwerk für Verbaucher haben wird, sprach dabei aber auch offen über die Vorurteile, mit denen die DR Pellets Südbayern AG, im Rahmen ihres Crowdinvesting-Projektes Klima 2.0° – Pellets für ein grüneres Bayern und aufgrund der aktuellen Marktsituation durch die Insolvenz von German Pellets, konfrontiert wird.


Herr Brummer, aktuell hat ihr Projekt auf Unternehmerich.de innerhalb des ersten Monats 132.000 € eingesammelt. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Entwicklung?

Zufrieden ist man nie, aber ich denke für so eine kurze Zeit haben wir doch viel Positives bewirkt. Obwohl wir natürlich wissen, dass der Betrag, den wir einsammeln möchten, sehr hoch ist, hoffen wir, dass potentielle Anleger die Vorteile einer regionalen Versorgungsstätte erkennen werden.


Warum gerade ein Pelletwerk in Rain am Lech?

Rain am Lech ist für uns ein wichtiger Knotenpunkt. Unsere Zulieferer sind durch kurze Wege erreichbar. Dies bedeutet für uns geringere Kosten bei der Rohstoffversorgung sowie am Ende auch günstigere Preise für unsere Kunden. Der zweite wichtige Punkt ist, dass wir mit unserem Standort in der Mitte unseres Vertriebsgebiets  liegen. Für uns als Unternehmen gilt es, die Werte, die wir selbst in der Bevölkerung etablieren möchten, ökologisch-nachhaltiges Handeln zu fördern, unseren Kunden auch vorzuleben. Denn unserer Motto lautet: „aus der Region, für die Region“.  Ein weiterer Aspekt, der für den Standort Rain am Lech gesprochen hat, waren die offenen und konstruktiven Gespräche mit der Stadt und dem Bürgermeister, die uns immer das Gefühl gegeben haben, in Rain mit unserem Vorhaben willkommen zu sein.


Welche Kernvorteile hat das Heizen mit Pellets für Endverbraucher, aber auch für die Umwelt? Warum sollten sich Endverbraucher für die Nutzung von Pellets im eigenen Haushalt entscheiden?

Pellets sind CO2-neutral, d.h. es entstehen durch die Verbrennung keine weiteren Schadstoffe, wie es bei fossilen Brennstoffen der Fall ist. Diese Denkweise, dass umweltfreundliches Heizen einen enormen Vorteil für die gesamte Bevölkerung hat und sich aufgrund der gesetzlichen Vorgaben immer stärker etablieren wird und muss, muss auch der Endverbraucher so bald wie möglich verstehen.  Ein weiterer Vorteil ist, dass  Pellets leicht zu handhaben, zu transportieren und zu lagern sind. Im Gegensatz zu Öl haben sie keine Nachteile in der Nutzerfreundlichkeit. Zu guter Letzt erhalten Nutzer von Pelletheizungen von diversen staatlichen Stellen  Zuschüsse und Steuervergünstigungen. Somit können Endverbraucher nicht nur für das eigene grüne Gewissen heizen, sondern sparen sich am Ende sogar bares Geld. Mit der Schaffung einer regionalen Versorgungsstelle, wie wir es mit unserem zukünftigen Werk vorhaben, soll auch dem Verbraucher gezeigt werden, dass es weit sinnvoller ist, einen regionalen Hersteller zu wählen und nicht Rohstoffe und Endprodukte zuerst um die „halbe Welt“ zu schicken, bevor sie der Endverbraucher verwerten kann.


Wie wichtig ist die Auswahl des Rohmaterials für die Qualität der produzierten Pellets?

Die Auswahl des Rohmaterials ist entscheidend für die Qualität der Pellets.  Wenn schlechtes Rohmaterial eingesetzt wird, wirkt sich dies direkt auf die Endprodukte aus.  Ein kleines Beispiel: wird nicht entrindetes Holz eingesetzt, reduziert sich der Brennwert wobei  der Aschegehalt steigt. Aus diesem Grund werden wir bei der Produktion unserer Pellets zu jederzeit umfangreiche Qualitätsprüfungen vornehmen, um den Kunden die bestmögliche Pelletqualität und somit die optimale Energieausbeute zu garantieren.


Die Stimmung am Pelletmarkt scheint durch die Insolvenz von German Pellets getrübt. Glauben Sie, dass potentielle Investoren dadurch etwas zurückhaltender Ihrem Projekt gegenüber stehen? Haben Sie mit Vorurteilen zu kämpfen?

Das Unternehmen German Pellets hat, soweit ich dies als Außenstehender beurteilen kann, gute operative Arbeit geleistet. Was betriebswirtschaftlich und hinter den Kulissen abgelaufen ist, ist natürlich eine kleine Katastrophe. Größenwahn und Gier waren hier Ursachen für ein einen Niedergang.

Es ist jetzt natürlich schwieriger, Investoren von einer Investition in die gleiche Branche zu überzeugen, die  wegen einzelner Akteure so negativ in den Schlagzeilen erscheint.  Wir überzeugen unsere Anleger und Investoren durch persönliche Gespräche und vor allem Offenheit, dass ihr Kapital vernünftig bei uns angelegt ist. Im Endeffekt möchten wir mit der Möglichkeit einer Direktinvestition in ein mittelständisches Unternehmen eine klassische Win-Win-Situation schaffen. Der Investor erhält die Chance ohne zusätzliche Vertriebskosten (z.B. durch provisionsbasierte Bankberater) Kapital in unserem Vorhaben zu platzieren. Im Gegenzug sind wir natürlich dazu bereit, das einsetzte Kapital plus einer Mischung aus Festzins und erfolgsbasiertem Bonuszins nach einer überschaubaren Zeit zurückzuzahlen. Wichtig ist uns, dass potentielle Investoren eines verstehen: wir wollen nicht den Weltmarkt beherrschen, sondern vernünftige Qualität zu vernünftigen Preisen an unsere Kunden verkaufen und somit einen Überschuss für unsere Anleger erwirtschaften.

Gegen die vorhandenen Vorurteile kann man nur vorgehen, wenn dem Anleger klar und deutlich gemacht wird, wo die Fehler bei GP lagen und das dies bei uns nicht passieren kann.

Was waren aus Ihrer Sichtweise die Kernprobleme von German Pellets, die schlussendlich zur Insolvenz führten? Hat die Insolvenz mit dem Pelletmarkt an sich etwas zu tun oder war das Unternehmen (die Unternehmensführung) das Problem?

Wie ich ja bereits eben schon ausgeführt habe, lag das Problem nicht am Unternehmen selbst, sondern an der Unternehmensführung. Es ist nun mal nicht möglich, dass ich mit Geld, das mir eigentlich für andere Zwecke treuhänderisch zur Verfügung gestellt wird, etwas ganz anderes mache. Hier waren ja, wenn man der Fachpresse glauben darf, kriminelle Handlungen im Spiel.

Viele mögliche Investoren werden sich nun fragen: worin werden die Hauptunterschiede (strukturell und organisatorisch) zwischen Ihrem zukünftigen Werk im schwäbischen Rain und dem insolventen Unternehmen German Pellets liegen?

Die Hauptunterschiede liegen zum einen darin, dass wir mit unserem Pelletwerk kurze Wege vom Rohstoff zum Verbraucher  und geringe Kosten  durch eine schlanke Personalstruktur realisieren werden. Der Einsatz von modernsten Anlagen garantiert, dass die Produktion kosteneffizient verläuft. Doch  vor allem, werden wir uns nicht in andere Geschäftszweige entfernen, sondern  qualitativ hochwertige Pellets produzieren und nichts anderes.


Ein abschließendes Statement: Warum sollen Investoren in Ihr Projekt investieren?

Wir haben eine sehr lange Vorbereitungszeit in unser Projekt investiert. Wir sind sicher, dass wir von uns behaupten können, unser Handwerk zu verstehen.  Jeder Mitarbeiter im Unternehmen ist Profi in seinem Tätigkeitsbereich.  Zu guter Letzt möchten wir durch eine sehr gute Vorplanung und Vereinbarungen das optimale für unsere Anleger erreichen:  die Schaffung eines tragfähigen und soliden Geschäftsmodells, um die steigende Nachfrage am Markt für alternative Heizmöglichkeiten kostenschonend und effizient zu decken.


Herr Brummer, vielen Dank für das Interview.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.unternehmerich.de/pellets